Tu Duc Grab ist eines von sieben Königsgräbern in der Region um Hue. Der Herrscher der Nguyen-Dynastie Tu Duc entwarf sein Grabmal selber. Die Anlage liegt in einem weiträumigen Park mit Pinienwäldern, Lotos-Teichen und im Februar knorrig aussehenden Frangipani-Bäumen. Tu Duc zog sich öfter mitsamt Hofstaat und Frauen in sein Grabmal zurück. Deshalb gleicht die Anlage auch eher einem Sommerpalast. Ein Ort des Rückzugs und der Entspannung. Hier hatte der Herrscher seine Ruhe, um Gedichte zu schreiben. Davon schrieb er über4000. Zwischendurch jagte er Hasen und Vögel oder lauschte mit seinen Konkubinen den Theateraufführungen. Im Tee-Pavillion genoss er seinen Tee. Dazu sammelten Bedienstete das Teewasser morgens in aller Frühe von Lotos-Blättern auf.
Er flüchtete aus der Realität, denn in seinem Land gab es Unruhen und die Franzosen besetzten immer mehr Land seines Reiches. Hinzu kamen noch Proteste seiner Arbeiter am Grabmal. Doch die Revolten konnten niedergeschlagen werden und der Bau schritt voran. 23 Jahre dauerte die Errichtung seines Refugiums. Dabei ist das Grab leer und nur eine prachtvolle Attrappe. Aus Angst vor Grabräubern ist Tu Duc an einem unbekannten Ort vergraben.
Tu Duc Grab – Herrscher ohne Sohn
Sein größtes Problem war jedoch, dass er keinen Sohn zeugte. Obwohl er 300 Frauen hatte, gebar keine von ihnen den ersehnten Thronfolger. Für einen Buddhisten war das eine große Schande. Die Lösung des Problems war, einen Jungen zu adoptieren. Das tat Tu Duc und der Adoptivsohn trat sogar seine Nachfolge an. Doch er regierte nur sieben Monate, dann fiel er einer Intrige durch Vergiftung zum Opfer.
Was sind Frangipani?
Frangipani, auch Frangipandi, Wachsblume oder Tempelbaum genannt, ist ein beliebter Baum in den historischen Anlagen. Der Name Tempelbaum stimmt, kaum eine Pagode kommt ohne mindestens einen Frangipani-Baum aus. Im Winter zeigt der Baum seine fleischigen zwei bis drei Zentimeter dicken Äste. Im Frühling sprießen Blätter und wunderschöne duftende Blüten.