San Cristobal de las Casas – die Stadt liegt auf einer Höhe von 2200 Metern über dem Meeresspiegel. Sie ist knapp 1000 Kilometer von Mexico-City entfernt. Die Ortschaft zeigt ein typisches koloniales Flair mit niedrigen Häusern und vielen Kirchen.
Doch das eigentlich Interessante ist, dass hier Mayas leben. Die Spanier errichteten nach der Besetzung der alten Maya-Siedlung hier ihre neue Stadt. Doch die alte Maya-Siedlung wurde kurz vor dem Einzug der Spanier schon von den Azteken besetzt. Die Mayas mussten Tribute an sie zahlen.
Jetzt lebt die Stadt ruhig und wird von Touristen gerne besucht. Das wissen auch die Nachkommen des beeindruckenden Volkes und warten am Hotel.
Inhaltsverzeichnis
- San Cristobal de las Casas ist eine Maya-Stadt
- Maya-Frauen in Tracht
- Farbenpächtiger Handarbeitsläden
San Cristobal de las Casas ist eine Maya-Stadt
Hier bieten bepackte Frauen ihre Waren an. Manche tragen zusätzlich noch ihr Baby in einem Wickeltuch auf dem Rücken. Ein Mädchen hat mit bunten Garnen umwickelte Kugelschreiber im Angebot. Der Name ist eingearbeitet. Ein schönes Mitbringsel. Wir bestellen einen Kugelschreiber und sagen ihr den Namen, der darauf soll. Zum Erstaunen schreibt sie nichts auf und wir glauben nicht daran, dass sie am nächsten Tag den Kugelschreiber hat.
Doch es kommt ganz anders, als gedacht, denn sie macht uns am nächsten Morgen in der Hotelhalle ausfindig und zeigt uns den Kugelschreiber. Und tatsächlich ist der gewünschte Name richtig eingearbeitet. Wir sind total beeindruckt von ihrem Namensgedächtnis und bezahlen sie gerne und dazu ein großzügiges Trinkgeld für die Nachtarbeit. Für das Mitbringsel für meine Schwiegermutter ist gesorgt.
Maya-Frauen in Tracht
Die Maya-Frauen, die eifrig ihre Waren feil bieten, tragen ihre Tracht. Dazu gehört ein steifer, wollener, schwarzer Rock, der bis zu den Waden reicht. Nachts ist es kühl, da wärmt der Rock aus Wolle sehr gut. Bei manchen Röcken fallen große bunte Bordüren auf. Dazu tragen sie bunte Blusen und jetzt im Winter eine Baumwoll-Strickejacke. Bis auf die schwarzen Röcke alles sehr farbenprächtig.
Im Alltag ist das Tagen einer Maya-Kleidung übrigens unüblich und Frauen, Kinder und Männer zeigen sich in westlichen Kleidern. Doch die Tracht fördert den Umsatz mit den zahlreichen Touristen und so ziehen Mädchen nach der Schule die schwarzen Röcke an und helfen ihren Müttern.
Sie sind kleiner als die übrigen Mexikaner und als Europäer sowieso. Da wundert es, dass die Stufen an den Tempeln so hoch sind. Das Volk hat große Städte und Tempel gebaut und verdient Hochachtung. In ihrer Schrift verfassten sie Texte, wovon leider viele zerstört wurden.
Farbenpächtiger Handarbeitsläden
Auf dem Rückweg vom Markt kamen wir an einem Handarbeitsladen vorbei. Ich als Strickerin musste dort natürlich das Angebot sehen. Ich war beeindruckt von den vielen bunten Garnen und bei den meisten handelte es sich um dünne Baumwoll- oder Synthetikgarne.
Die Regale ragten bis an die Decke. Der Verkauf lief scheinbar sehr gut, denn ein Mann sortierte neue Garne in die Regale. Wir erhaschten einen Blick in einen Kurzwaren-Laden mit Bordüren, Nähgarne und Stoffe.