margarites

Margarites auf Kreta

Margarites auf Kreta, das Töpferdorf, liegt zwischen Rethymnon und Heraklion im Landesinneren. Das Dorf lässt sich gut mit dem Besuch des zehn Kilometer entfernten Kloster Arkadi, dem Nationalheiligtum der Kreter, verbinden. An der Dorfstraße reiht sich eine Töpferei neben der anderen. Bunte Töpferwaren aller Art hängen malerisch an den weißen Fassaden und verführen zum Kauf einer Vase oder Schale. Keramikkünstler sind in ihren Ateliers ebenso wie ihre Werke zu beobachten. Töpfern gehört in dem Bergdorf zur Tradition, die leider nur noch die verbliebenen Töpfer ausüben.

Dennoch kommen im Sommer Busse hierher und machen einen Stopp. Wo sie parken, ist mir ein Rätsel. Die Straßen sind sehr eng und Parkplatz Mangelware. Im Herbst ist es geruhsamer.

Margarites auf Kreta ist das bunte Töpferdorf

Margarites auf Kreta, Griechenland, das Töpferdorf

Margarites gehört zu den vier traditionellen Töpferdörfern auf Kreta. Dort wurden bis vor wenigen Jahren große Mengen an Töpferwaren hergestellt. Besonders die großen Vorratsgefäße „pithoi“, die man auch in antiken Ausgrabungsstätten wie Knossos gefunden hat, zeugen vom Vorratswesen. Die werden von zwei Personen gleichzeitig hergestellt. Eine dreht die Töpferscheibe, die andere arbeitet am Krug, der immer höher wird. Am Dorfeingang gibt es noch eine Werkstatt, die die alten Gefäße herstellt.  

Pithoi in Knossos mit dem typischen Muster

Die Herstellung von Gebrauchskeramik gehört leider der Vergangenheit an. Große Fabriken übernahmen die Handarbeit. Außerdem wandelte sich der Publikumsgeschmack weg von den eher rustikalen Waren. Trotzdem siedelten sich ein paar jüngere Töpfer aus dem Ausland hier an und brachten andere Formen in die Töpferwaren. Moderne Künstler bemalen auch dekorativ Fliesen, die zu vielerlei Zwecken Verwendung finden können.

Ein Besuch in dem kleinen Dorf mit gerade mal knapp 270 Einwohnern lohnt allemal. Es verfügt über vier byzantinische Kirchen, in denen berühmte historische Fresken zu bewundern sind. Die kleinen Gässchen, in denen die Häuser eng beieinanderstehen, geben einen guten Eindruck vom Landleben auf Kreta. Kleine gepflegte Gärtchen, Treppenwege und überall üppige Blumen in Töpfen. Das gehört sich auch so in einem Töpferdorf.

In Margarites blühen die Blumen an den Straßen

2 Gedanken zu „Margarites auf Kreta

  1. kokkinos vrachos

    Moin, Margarítes ist ein traditionelles Töpferdorf und ein schönes Ausflugsziel wenn man in Rethymnon ist.

    In Margarítes gibt es etwa 15-20 Töpferwerkstätten. Einige wenige traditionelle Töpfer/Werkstätten arbeiten noch nach der alten Tradition und stellen Haushaltswaren und die großen Pithoi (antike Vorratsgefäße aus Ton) her.

    Auch einige jüngere Töpfer aus dem Ausland haben sich im Dorf niedergelassen und verändern oder verfeinern die traditionellen Formen.

    Noch im 19. Jahrhundert wurde ganz Westkreta von etwa 50 Töpferfamilien in Margarítes mit denselben Tongefäßen beliefert, die vor dreieinhalb Jahrtausenden die Magazine der minoischen Paläste füllten. Jeder kretische Haushalt besaß mehrere dieser manchmal mannshohen Vorratsgefäße, die Pithoi, gefüllt mit Öl, Oliven, Getreide und Wein.

    Es lohnt sich, durch das Töpferdorf Margarítes zu schlendern und in einer Taverne einzukehren. Nach einem Bummel durch das Dorf und die Werkstätten würde ich in einer Taverne einkehren. Mir hat die Taverna Mantalos gefallen.

    Etwa 4 km nordöstlich des Dorfes Margarites, Provinz Milopotamos, führt eine unbefestigte Straße zum spätminoischen Kuppelgrab von Margarties, das auf das Jahr 1350 v. Chr. datiert wird und als eine der bedeutendsten Stätten der Region gilt.

    Von Margarítes aus kann man weiter nach Archea Eleftherna fahren, das sind ungefähr 5 km, wo einige Ruinen und große Zisternen der antiken Stadt prächtig auf einem Bergrücken und am Hang liegen.

    Es gibt ein weiteres traditionelles Töpferdorf auf Kreta, das Töpferdorf Thrápsano.

    Das Töpferdorf Thrápsano liegt im Inselinneren südlich von Iráklion (6 km nordöstlich der kleinen Landstadt Arkalochóri).

    Thrápsano ist bekannt für seine Töpferkunst und insbesondere für die Herstellung von großformatigen Keramikbehältern, die hier Pitharia (πιθάρια) genannt werden – eine Tradition, die bis in die minoische Zeit der Insel zurückreicht.

    Schon der Name „Thrapsano“ deutet darauf hin, dass er sich auf die Töpferkunst bezieht, denn er leitet sich wahrscheinlich von den Wörtern „Thravsi“ (θραύση – Bruch) und „Psino“ (ψήνω – Backen) ab, da viele Gefäße während des Backvorgangs zerbrachen.

    Dem Historiker Stergios Spanakis zufolge wurde Thrápsano erstmals 1379 als Siedlung erwähnt.

    Ta Leme, kv

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    1. hehe Beitragsautor

      Hallo,
      vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen. Ja, Kreta ist wirklich eine erstaunliche Insel und hat so eine reichhaltige Kultur.
      LG Helga

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