Mamallapuram ist übersät mit Tempeln und Heiligtümern im Felsen oder auf den Felsen.
Deshalb ist es zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden. Der Ort war einst ein wichtiger Hafen, die einer der Pallava-Könige, auch Mamalla genannt, im 7. Jahrhundert erbauen ließ. Im Ort und Umgebung sind mächtige Felsen. Die Hafenstadt verlor nach dem Untergang des Reiches schnell an Bedeutung und versandete. Später wurden die prächtigen Steinmetz-Arbeiten wieder ausgegraben.
Mitten im kleinen Küstenort sind an der Straße künstliche Höhlen herausgeschlagen. Als Begrenzung zur Straße sind verzierte Säulen. In den Höhlen sind Figuren des Hinduismus herausgearbeitet. Dem Besucher nötigt es schon jetzt Bewunderung ab für die gekonnte Arbeit der Steinmetze. Davor ist eine kleine, umzäunte Rasenfläche angelegt. Dort ist eine Frau, die mit einem kurzen Reisigbesen heruntergefallene Blätter und Papier zusammen fegt. Die Tempel sollen für Inder und Touristen ordentlich aussehen.
Der riesige Felsblock verläuft an der Straße weiter. Nun sind an der Oberfläche viele Figuren herausgearbeitet. Am Fuß des Felsen sind lebensgroße, steinerne Elefanten. Grandios! Die Wand erzählt Geschichten. Die Morgensonne lässt die Wand erstrahlen.
In der Mitte ist eine Abflussrinne für Regenwasser gelassen. Das Wandrelief erzählt die Entstehung des Ganges. Da besteht wohl ein Zusammenhang. Die Rinne ist ebenso mit Figuren verziert wie der Rest der Wand. Die Göttin Ganga ringelt sich in der Rinne. Auf dem riesigen Felsbrocken ragen kleinere auf.
Mamallapuram – Krishnas Butter Ball
Etwas weiter im Park an einem glatten Felsplateau liegt ein Felsbrocken. Der seltsame Felsklotz hat den Namen „Krishnas Butter Ball“ bekommen. Er ist fast quadratisch und steht auf einer Spitze. Irgendwie ist der Statik nicht zu trauen, aber Ziegen nutzen den Schatten darunter.
Beim Weitergehen sehen wir einen massiven Tempel. Der ist komplett aus dem Felsen gehauen. Man kann nur immer wieder staunen – mit einfachen Werkzeugen solche Monumente erstellen. Gläubige können nicht in den Tempel hineingehen. Es ist ein kompakter, verschönerter Felsbrocken. Zwischendurch sind verkrüppelte, uralte Bäume zu sehen. Das Bäume in dieser felsigen Landschaft überhaupt existieren, es grenzt an Wunder.
Tempel, Tempel, Tempel – Mahallipuram
Im Park weiter, die Treppen hinauf und hinunter wartet ein weiterer Tempel. Inzwischen sind es mehr Besucher geworden. Er ist ähnlich dem ersten Tempel auf unserem Rundgang, nur weniger breit. Die Gestaltung der Säulen ist auch anders. Aber innen, geschützt vor Erosion, sind wieder lebensgroße Skulpturen hinduistischer Götter eingemeißelt.
Den Weg im Park etwas weitergegangen und schon ragt der nächste Tempel auf. Ich habe die Übersicht verloren. Der Tempel hat noch eine zweite Etage. Einige Besucher sind hinaufgestiegen und schauen von der Balustrade hinunter. Die erste Etage scheint wie bei den anderen Tempeln aus dem Fels gehauen. Die zweite Etage allerdings sieht mit kleineren Steinen darauf wie gebaut aus.
Erste Händler für den kleinen Hunger zwischendurch haben sich nieder. Etwas zu essen, eine bunte, geflochtene Tasche, einige Metall-Schüsseln und einige Stückchen Zeitungspapier – der Verkauf kann beginnen. Der Verkäufer wird seine Angebote verkaufen können, denn es ist Sonntag. Es sind auch viele Schulklassen unterwegs.
Steinmetze
An der Straße sind etliche Steinmetz-Werkstätten und Geschäfte. Hier werden Tempel-Skulpturen für aus Granit und Speckstein gefräst. Die Auswahl ist groß und sehr kunstvoll gearbeitet. Die Steinmetze sind konzentriert bei der Arbeit und wollen sichtlich nicht gestört werden.