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Kastensystem Indien

Das Kastensystem Indien ist zwar heute offiziell untersagt.
Doch das verhalten und die Einteilung der Gesellschaft in Kasten ist nach wie vorhanden und wird gelegt. Auch die Vermischung der Kasten untereinander ist nicht gegeben. Optisch ist oft nicht zu erkennen, welcher Kaste ein Inder angehört, dennoch sollen Unterschiede im Verhalten in den Tempeln zu beobachten sein. Als Tourist ist keinerlei offensichtlicher Unterschied zwischen den Kasten zu erkennen. Arme Bettler können zur Kaste der Unberührbaren gehören oder einfach arm sein.

Kastensystem in Indien – gestern und heute

Das Wort „Kaste“ stammt von den Portugiesen („casta“). Den Besatzern diente der Begriff als die Bezeichnung der Stämme und Clans. Sie wollten Unterscheidungen finden in der damaligen, vielfältigen indischen Gesellschaft. Es gab viele Religionen, Stämme und Hautfarben. Die Portugiesen nutzten den Begriff Kaste für alle Gruppen. Doch Kasten gab es schon lange vor den Portugiesen. Das Kastensystem in Indien geht wahrscheinlich auf das Volk der Arier zurück, das aus Mittel-/Vorderasien vor etwa 2500 Jahren in Indien einwanderte. Sie gelten als Begründer des Hinduismus. Im Hinduismus ist die Bevölkerung in Kasten eingeteilt.

Kastensystem im Hinduismus

Im Hinduismus ist die Gesellschaft in vier Gruppen gegliedert. Das Kastensystem beruht auf Hierarchie, religiöse Reinheit und Unreinheit und Arbeitsteilung. Die dunkelhäutigen Ureinwohner, welche die Zuwanderer in Indien fanden, drückten die neuen Herrscher in die unterste Gesellschaftsschicht. Dadurch wurde eine Vermischung mit der vorhandenen indischen Bevölkerung verhindert.

Die Gesellschaft blieb so immer die gleiche. Kamen neue Berufe oder Religionen hinzu, galten die Menschen einfach als neue Kaste. So gibt es die Wäscher- und Puppenspieler-Kaste. Dem Kastensystem ist es zu verdanken, das unzählige Gruppen und Grüppchen über Jahrhundert ihre Identität bewahren konnten. Heiraten waren nur innerhalb der eigenen Kaste möglich. Die Gesellschaft funktioniert so nur, indem ständig Toleranz gegenüber anderen gelebt wird. Jede Gruppe kann so leben, wie sie will. Selbst die Regierung mischt sich nicht ein.

3 Gedanken zu „Kastensystem Indien

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  2. hehe Beitragsautor

    Hallo Ulrike,
    es ist wirklich schrecklich die unteren Kasten am Rande der Dörfer in absoluter Armut leben zu sehen. In den Städten sind sie für die Müllentsorgung zuständig. Ist für uns unvorstellbar, aber dies System „funktioniert“ in Indien seit Jahrhunderten.
    Viele Grüße Helga

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  3. Ulrike

    Schöne Übersicht über ein schreckliches System, das Menschen in Schubladen steckt und ihnen keine Wahl lässt. Schon Buddha lehrte vor 2500 die Gleichheit der Menschen. Seine Lehre traf bei den Menschen, die aus den Ketten des Kastensystems raus wollten, auf großen Zuspruch.
    „Die Gesellschaft funktioniert so nur, indem ständig Toleranz gegenüber anderen gelebt wird. Jede Gruppe kann so leben, wie sie will. Selbst die Regierung mischt sich nicht ein.“ Das ist Schönfärberei, denn Toleranz gegenüber anderen Kasten gibt es nicht. Die Menschen dürfen nicht jemanden aus einer anderen Kaste heiraten, man darf nicht den Beruf erlernen und ausüben, den man mag. Ja, es gibt einige starke Menschen, die diese Grenzen überwinden. Aber im Großen und Ganzen ist das indische Kastensystem eine fürchterliche Form der Unterdrückung, vor allem der Armen und unteren Kasten.
    LG Ulrike

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