Hattusa

Hattusa UNESCO Trolley-Tourist

Siedlungsgebiet der Hethiter

Hattusa UNESCO-Weltkulturerbe umfasst ein kleines, aber feines Museum „Museum of Bogazkale“ und den Nationalpark Hattusa.

Hier entstand um 1600 v.Chr. die Hauptstadt des Hethiter-Reiches. Gemeinsam mit Ägypten und Babylonien gehörten sie zu den damaligen „Weltmächten“.

Museum von Bogazkale

Gleich am Eingang steht ein Streitwagen neueren Datums. Der zeigt den deutlichen Vorteil in Kriegen. Es passen drei Krieger darauf, bei den Römern waren es später nur zwei Soldaten. Bei großen Schlachten sollen etwa 10.000 solcher Wagen mit teilweise ein bis sechs Pferden davor gespannt. Dieser Aufwand bedeutete eine enorme Logistik und zeugt vom Entwicklungsstand der Hethiter.

Hattusa UNESCO, Trolley-Tourist

Sphinx Hattusa

Im Museum, selber fällt wiederum gleich am Eingang die große Stein-Sphinx auf. Sie stand vormals in Berlin im Museum und kam nach zehen Verhandlungen 2011 in die Türkei zurück.

In der Ausstellung wird der überragende kulturelle Stand der Hethiter deutlich. Sie hatten den Handel unter Kontrolle, damit florierte die Wirtschaft. Sie verfügten über Keilschrift in Tontafeln, zum Teil mit feinen Abbildungen und Verzierungen. Bei den Verschönerungen kommt sehr oft das Mäander-Motiv, benannt nach dem Flusslauf des gleichnamigen Stroms, vor. Aus Ton produzierten sie Öllampen, Siebe, Schalen, Teller und Amphoren vor Vorräte und Transport.

Aus Bronze fertigten die Hethiter Fibeln zum Zusammenhalten der Kleidung und Rüstungen. Die Rüstungen bestanden aus vielen gleichgroßen Metallplättchen mit vier ungleich verteilten schmalen, rechteckigen Löchern. Mit Fäden wurden die Plättchen so auf eine Unterlage wie robustes Leinen befestigt, dass sie wie Dachziegeln eine schützende Oberschicht bildeten. Sogar die Technik des „Aufnähens“ ist auf einer Schautafel zu entdecken.

Hattusa UNESCO, Trolley-Tourist

Stein-Bohrmaschine der Hethiter und Dübel

Sie entwickelten auch schon eine Bohrmaschine, um Löcher in hartes Gestein zu bohren. Eine Nachbildung davon steht im Museum von Bogazkale. Anschaulich lässt sich daran die einfache, aber geniale Technik erkennen. Pro Stunde konnten sie sechs bis acht Zentimeter tiefe Löcher mit viel Wasser in Steinblöcke bohren. Dübel und Metall-Klammern hielten Säulen und Steinquader zusammen.

Hattusa UNESCO, Trolley-Tourist

Hethiter Herd

Das fruchtbare Land ernährte das erfolgreiche Volk der Hethiter mit Getreide, Fleisch, Milch und Pflanzen. Bis heute änderte sich nicht viel bei den Grundnahrungsmitteln in der Türkei.

Aus Keilschriften ist zu erfahren, dass sie etwa 180 verschiedene Brot – und andere Backprodukte kannten.

Hattusa UNESCO-Weltkulturerbe, der Nationalpark

Hattusa UNESCO, Trolley-Tourist

Hattusa Nationalpark, aufgebautes Stadttor

Ein Bauern-Dorf liegt direkt vor dem Hattusa  Nationalpark. Unbeeindruckt von Touristen-Bussen weiden Rinder, Hühner und Enten „freilaufend“ auf der Dorfweide.

Gleich am Anfang des weitläufigen Geländes ist ein Tor wieder aufgebaut. Das demonstriert eindrucksvoll die Ausmaße der gesamten Anlage mit einer Stadtmauer von 6,6 Kilometern. Die Mauer ist 8 Meter breit und 9  bis 12 Meter hoch. Soldaten auf 80 Aussichtstürmen hielten Ausschau und warnten die Bevölkerung. Innerhalb der Befestigung wohnten König und sein Hofstaat, Händler und Handwerker. Archäologen vermuten mehrere Siedlungen außerhalb der Stadtmauer. Die Schutzmauer konnte aber nicht verhindern, dass die Stadt mehrmals in Brand gesetzt wurde.

hattusa-loewentor

Löwentor mit Obsidian-Augen

Besucher dürfen nur auf einer Straße durch den Hattusa UNESCO-Weltkulturerbe Nationalpark fahren. Gut so, denn  so lassen sich die wichtigsten Stellen des Geländes bequem erkunden.

Sehenswert sind das Löwentor, Yerkapi mit einer wunderbaren Aussicht über das Tal und das Königstor. Hinweisschilder auf Türkisch, Englisch und Deutsch geben Aufschluss.

Um die umherliegenden Kalk-Steine einordnen zu können, ist Phantasie nötig. Doch beim ersten Stopp regt ein Stein-Bottich zum Nachdenken an. Er verfügt über ein Loch im Boden. Das ist wahrscheinlich eine Öl- oder Weinpresse gewesen und stand mal im mehrgeschossigen Magazin eines Hauses. Aus dem Loch flossen Öl oder Wein in Amphoren. Zur Aufbewahrung von Handelsgut –  Wein, Getreide, Öl  – sind riesige 2000 Liter fassende Ton-Gefäße gefunden worden.

Hattusa UNESCO, Trolley-TouristAuf der ganzen Anlage legten Archäologen Reste von über 200 Tempel-Bauten frei. Das benötigte Baumaterial lieferte der felsige Untergrund.

Ausgräber sind jedes Jahr dort und graben und forschen über die Hethiter. Zur besseren Vorstellung für Besucher legten Archäologen Steingrundrisse auf das Weideland.

Hattusa-kale-mittagZum Mittagessen ging es ins Kale Hotel & Restaurant an der Straße von Hattusa nach Yozgat, hat keine Internetseite, aber weltbekannt.

Touristen und Archäologen sind Gäste von Mehmed. Die vielen Aufkleber am Eingang von Reisorganisationen beweisen dies. Er arbeitete bis zu seiner Rente als Aufseher im Nationalpark Hattusa. Dann eröffnete er ein Hotel und Restaurant. Seine Söhne servieren und sein Vater, der mal in Deutschland arbeitete, sitzt im Garten.

hattusa-toiletten-stilllebenSeine Frau kocht das Essen persönlich und managt den Haushalt. Dieses Stillleben ist nur auf der Damentoilette zu sehen.

Infos: Hattusa Wikipedia, www.hattuscha.de, Weltkulturerbe, Hethiter, Felsheiligtum Yazilikaya

 

 

 

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