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Grube Samson im Harz

Grube Samson im Harz in Sankt Andreasberg ist ein ehemaliges Silber-Bergwerk und gehört zum UNESCO-Welterbe gemeinsam mit Rammelsberg, Goslar und der Oberharzer Wasserwirtschaft. Heute ist es ein Schau-Bergwerk. Interessant ist die Grube Samson, weil sich darin die letzte intakte Fahrkunst mit Wasser betrieben, eine Entwicklung der Bergleute befindet. Mit dieser Vorrichtung fuhren sie in den Schacht ein.

Die letzten Bergleute kamen damit 1910 zur Arbeit, weil die Mine erschöpft und somit unwirtschaftlich geworden war.

Grube Samson im Harz und die Fahrkunst

Grube Samson im Harz

Mit der Vorrichtung in den Schacht hinab in die Tiefe zu fahren, erforderte viel Geschicklichkeit. Die Gefahr von Fehltritten und tödlichen Unfällen war immer gegeben. Im Museum ist eine solche Fahrkunst nachgebaut und Mutige können ihr Glück versuchen.

Wasserrad in der Grube Samson

Unten befindet sich neben den Schächten eine Turbine, die mit dem Wasser, welches durch eine Röhre nach unten fällt, angetrieben wird und Strom erzeugt. Sie ist noch heute in Betrieb und versorgt Sankt Andreasberg mit Strom.

Schild an der Grube Samson

Unten angekommen kann man in die harte Welt der Bergwerker eintauchen und nachempfinden, welche schwere Arbeit sie verrichteten. Große Wasserräder, kleine Wagen für die geförderten Gesteinsbrocken und Dämmerlicht sowie Enge sorgen für ein beklemmendes Gefühl.

Gruben-Wagen

10-jährige Jungen mussten schon früh am Morgen ins Pochwerk zum Steine zerkleinern und bis nachmittags um vier arbeiten. So verdienten sie Geld für die Familie.

Das Bergwerk-Museum der Grube Samson

Bergwerk-Museum bei der Grube Samson in Sankt Andreasberg

Auf dem Gelände ist auch das Bergwerk-Museum und in dem stehen Modelle zum besseren Verständnis der Arbeitsabläufe der Anlage. Viele Fotos zeigen die unvorstellbar harten Arbeitsbedingungen der Bergleute. Arbeitsgeräte und Bekleidung veranschaulicht das Leben. Als Arbeitsgerät verfügten sie nur über Hammer und Schlägel.

Kleines Modell der Fahrkunst im Bergwerkmuseum der Grube Samson

Im Museum ist auch eine Video-Installation zu sehen, die die Fahrkunst in Aktion zeigt. Die Trachten der höheren Beamten sind in Lebensgröße zu sehen.

Vor dem Gebäude lehnen Grabsteine mit zwei gekreuzten Hämmern. Die Bergleute starben mit etwa 35 Jahren nach einem Leben voller Mühsal und Plackerei von Kindertagen an. Da die Arbeitszeit erst begann, wenn sie unten im Schacht ankamen, übernachteten viele Bergleute gleich unter Tage und sparten sich Hin- und Rückweg.

Werkzeuge der Bergleute

Unfälle waren an der Tagesordnung und deshalb heißt der Bergmannsgruß auch »Glück auf».

Harzer Roller

Sankt Andreasberg im Harz

Ein interessanter Begriff steht noch auf dem Museumsschild: Harzer Roller. Nein, das hat nichts mit dem gleichnamigen Käse zu tun. So werden niedliche gelbe Kanarienvögel bezeichnet, die die Bergmänner in kleinen Käfigen mit unter Tage nahmen. Diese Vögel dienten der Sicherheit. Wenn Grubengas sich in den Schächten ausbreitete, starb der Vogel. Der Bergmann wusste dann, dass er sofort an die frische Luft musste, sonst wäre er der nächste Tote.

In den Bergwerksortschaften entwickelte sich eine regelrechte Zucht dieser Vögel und sie wurden auch in alle Welt verkauft.

Die Bergleute im Samson allerdings benötigten keine Kanarienvögel, weil es dort kein Grubengas gab.

Weitere Informationen: Grube Samson, Bergwerk und Museum, Am Samson 2, 37444 St. Andreasberg,

Öffnungszeiten 12. März bis 31. Oktober: Mo bis So, Besuch nur mit Führung. Führungen täglich um 11 und 14:30 Uhr.

Nicht barrierefrei, 88 Stufen mit Geländer.

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