Airavateshvara-Tempel von Darasuram ist einer von dreien aus der Chola-Dynastie (9. – 13. Jahrhundert).
Der Hindu-Tempel gehört mit dem Brihadishvara-Tempel von Thanjavur und den Brihadishvara-Tempel von Gangaikonda Cholapuram zum UNESCO-Welterbe. Der Airavateshvara-Tempel von Darasuram ist Shiva, der in Südindien als Gott des Airavata bekannt ist, geweiht. Der Hindu-Tempel ist aus braunem Granit gebaut und nicht bemalt. Besucher gelangen durch ein schönes Holztor in den Hof. Nachmittags ist erst ab 16.00 Uhr geöffnet. Es ist auch nicht voll, die Besuchermenge ist überschaubar. Der Tempel darf nur auf Socken oder barfuß begangen werden. Socken sind praktisch, da die Steine im Hof durch die Sonne sehr stark aufgeheizt sind.
Airavateshvara-Tempel von Darasuram mit bekleideten Skulpturen
Der Granit ist schwer und mühselig zu verarbeiten. Trotzdem besticht der Tempel mit vielen kleinen Verzierungen an den hohen Bauten. Das ist für die Zeit des Baus sehr bemerkenswert. Viele Areale sind offen mit Säulen-Gängen angelegt. Hier im Süden kann es sehr heiß werden, offene Wege sorgen für gute Durchlüftung und damit Kühlung. Die Säulen sowie Decken sind sehr unterschiedlich gestaltet.
Die Türwächter zum Heiligtum sind bekleidet mit leuchtend bunten Sari-Stoffen. Zum eigentlichen Heiligtum hin werden die Gebäude immer mächtiger und höher. Das Heiligtum ist am höchsten und verjüngt sich Spitze hin. Das ganze Heiligtum ist über und über mit schönen Figuren überzogen. Die mit als Opfergaben mit zum Beispiel Butter beschmiert. Nach einiger Zeit sieht das dreckig aus. Da eine Wasserleitung durch den ganzen Tempel läuft, wird das Heiligtum immer wieder gesäubert.
Im dunklen Innern des Heiligtums
Plötzlich ist ein Brahmane da und öffnet uns das Allerheiligste. Es ist dunkel und kaum etwas zu sehen. Nur die überdimensionalen, metallenen Spendenboxen leuchten weißlich. Die Behälter ähneln Heißwasserboilern. Im eigentlichen Heiligtum sind ein helles Rad und ein goldener Türrahmen auszumachen. Danach kommt der Stein, der einem Phallus ähnelt. In anderen Tempeln dürfen Touristen nicht ins Allerheiligste. Fotografieren lohnt nicht.
In Ägypten stellten die Pharaonen Obelisken in aller Öffentlichkeit auf und hier steht das Phallus-Symbol versteckt im Dunkeln. Fruchtbarkeit muss ein sehr wichtiges Anliegen gewesen sein.