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Sultanhani

Die Karawanserei Sultanhani ist die größte. Sie ist gut erhalten und renoviert. Karawansereien oder „Herbergen des Orients“ wurden von den jeweiligen Herrschern ab dem 13. Jahrhundert an den alten Handelsrouten aufgebaut und gefördert. Verständlicherweise hatten Herrscher ein vitales Interesse daran, den Handel zu fördern. Das brachte ihnen und dem Volk Wohlstand.

Die Karawanserei Sultanhani bot Schutz

Han oder Hanlar boten im Abstand von etwa 40 Kilometern einen sicheren Rastplatz für Händler, Lasttiere und Waren. Die Abstände waren durch das bevorzugte Kamel als Lasttier bedingt. Nicht mehr als 40 Kilometer pro Tag legte ein Kamel mit Last zurück. Dann sultanhani-winterhalle, Trolley-Touristbrauchten sie eine Verschnaufpause. Kreuzten sich Handelswege, waren die Abstände kürzer. An solchen Treffpunkten gingen auch Waren von einer Karawane zur anderen.

Doch bevor jemand Zutritt zur Karawanserei erhielt, notieren Wächter  alles Mitgebrachte akribisch. Reger Handel wurde unter anderem mit Seide aus China, Sklaven oder Gewürzen getrieben. Beim Verlassen der Raststätte verglichen vertrauenswürdige Angestellte die Listen mit ein- und ausgeführtem Hab und Gut.

Hatte die Karawane die Eintritts-Erlaubnis erhalten, konnten müde Reisende sich mit Lebensmittel und Futter für die Tiere versorgen. Dort waren Ärzte, Sattler, Wächter, Hufschmiede, Unterkünfte, Geldwechsler, Gebetsräume, Musik-Veranstaltungen, Viehmarkt, Bibliotheken  und natürlich Soldaten. Letztere beschützten den Han und zogen mit den Karawanen. Drei Tage Aufenthalt im Kervansaray waren kostenlos. Danach kostete der Service. Für den Unterhalt der nützlichen Einrichtungen leisteten Händler eine jährliche Abgabe. Wer den Schutz genießen wollte, musste vor Sonnenuntergang im Han sein. Denn nach Sonnenuntergang war das rettende Tor zu.

Sultanhani liegt auf der Seidenstraße

sultanhani-tor, Karawanserei, Trolley-TouristSultanhani nahe der zentral-anatolischen Stadt Aksaray wurde von den herrschenden Seldschuken erbaut und gefördert. Er liegt auf der Handelsroute nach Bursa, der Seiden-Stadt.

Ein schönes, aber enges Tor, gibt Einlass in den monumentalen Bau. Besucher kommen auf einen Hof. Darin steht eine kleine Moschee. An den Seiten befinden sich überdachte Unterkünfte für Mensch und Tier. Im Sommer spielte sich das Treiben auf dem Hof ab. Für kalte Winter gibt es die sehr hohe Winterhalle. Die gleicht eher einer Kathedrale als einer Raststätte. Die Höhe war wegen der Tiere aus lüftungstechnischen Gründen nötig.

Der Sultanhani als Event-Location

Während unseres Besuches in der Karawanserei Sultanhani liefen Kellner mit Geschirr, Besteck und Gläsern hin und her. Vermutlich spüren sie die Rennerei und die langen Wege am Ende des Tages. Sie mussten vom Vorplatz durch das Tor bis nach hinten in die Winterhalle laufen. Alles mit einem Wagen zu transportieren war wegen des holprigen Pflasters unmöglich. Also Man- und Woman-Power aktiviert  und die Zutaten für das Event zu Fuß in die Winterhalle transportiert. Erschwerend kam hinzu, das sie ihre wertvolle Fracht durch die wandelnden Touristen jonglieren mussten. Schwerstarbeit!

Wie ich hörte, wurde eine Delegation aus dem Ausland erwartet. Die eigentlich triste Winterhalle wirkte mit ausgelegten Teppichen etwas freundlicher. Tische mit weißen Tischdecken und schönem Porzellan ließen diesen ungemütlichen Ort freundlicher erscheinen. Und das war erst der Auftakt, denn Speisen und Getränke gehören wohl ebenso zu einem gelungenen Event. Ob es warme Speisen gibt?

Ein Gedanke zu „Sultanhani

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