Sarnath ist ein buddhistisches Heiligtum in der Nähe von
Varanasi, die heiligste Stadt des Hinduismus. Im 6. Jahrhundert v. Chr. soll Buddha seine ersten Erleuchtungen erfahren haben. Ebenso soll er hier zum ersten Mal gepredigt haben. Hier befindet sich auch sein Grab. Es ist Montag und eigentlich ein normaler Arbeitstag. Und doch besuchen sehr viele Menschen das Heiligtum. Natürlich sind auch etliche Touristen dabei, die gerade mit Flugzeug aus Dehli eingetroffen sind.
Vor den Toren der Tempelanlage stehen kleine Essstände für den kleinen Hunger. Es riecht nach in Öl gebratenem Knoblauch von einem der kleinen Stände her. Es herrscht Betrieb. Auf der Straße beobachte ich den Verkehr und die Menschen. Ein Mann lässt sich rasieren, ein anderer schläft auf seinem Handkarren. Er scheint Schuhmacher zu sein und hat vielleicht schon genug verdient. In ein gelbes Tuk-Tuk steigen etwa 12 Personen ein. Das Gefährt hält stand, bricht nicht wie erwartet zusammen und fährt mit seiner Fracht los. Ein weiteres Tuk-Tuk fährt vorbei. Der Besitzer hat eine Stereoanlage eingebaut. Die Bässe wummern.
Sarnath – Pilgerort des Buddhismus
Auf dem Weg zum Tempel wehen Gebetsfahnen in gelb, grün, blau, rot und weiß für die Hilfsgötter. Die Fahnen flattern im Wind und schicken Gebete zu Buddha. Sehr praktisch, die Gläubigen müssen nicht selber beten und die ständigen Wiederholungen erledigt der Wind. Der Tempel sieht relativ neu aus und wir beschließen gleich in die alte Klosteranlage zu gehen.
Der buddhistische Herrscher Ashoka ließ im 3. Jahrhundert v. Chr. das Kloster errichten. Heute ist es zum großen Teil zerstört. Grundmauern sind noch zu sehen. Aber die weitläufige Klosteranlage ist gut zu erkennen. Zum besseren Erkennen der ursprünglichen Bebauung sind Tempel, Nebentempel und die große Stupa zum Teil wieder aufgebaut.
In den Grundmauern eines Tempels sitzt eine taiwanesische Gruppe mit einem rotgewandeten Priester. Sie beten andächtig in einem Singsang. Der Priester gibt mit Hilfe eines Mikrofons das gesungene Gebet vor und die Gläubigen machen es ihm nach.
Ein Pärchen läuft vor uns her und schießt Fotos. Allerdings stellen sie sich mit jeweils zusammengelegten Händen, wie zum Gebet, in Positur. Das hat bestimmt eine Bedeutung, die wir nicht deuten können. Ein Verkäufer von Klangschalen preist seine Ware an. Er lässt sie erklingen, der Ton wirkt beruhigend.
Ashoka-Säule mit Löwen-Kapitell
Es ist heiß und kein Schatten weit und breit. Da fällt ein Gang durch das angeschlossene Museum leicht. Hier befindet sich unter anderem das Ashoka-Löwen-Kapitell. Vier sitzende Löwen sitzen mit den Rücken zueinander.