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Potemkinsche Dörfer

Potemkinsche Dörfer – was ist daran wirklich wahr? Potemkin war ein mächtiger russischer Fürst, Feldmarschall, Vertrauter und Geliebter der russischen Zarin Katharina der Großen. Und die Geschichte von den Potemkinschen Dörfer ist unwahr. Sie wurde von einem sächsischen Diplomaten in Umlauf gebracht, der ihm wohl die überaus guten Beziehungen zur Herrscherin neidete.

Demnach soll der Fürst entlang einer Wegstrecke, die er mit Katharina und hochrangigen ausländischen Staatsgästen befuhr, bemalte Attrappen von wohlhabenden Dörfern errichtet haben. Er war für die Entwicklung von Neu-Russland zuständig und für sein Organisationstalent bekannt.

Potemkinsche Dörfer – unwahr

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Potemkinsche Dörfer – bemaltes Holzhaus

Potemkin war reich und führte bei Hofe ein sorgenfreies Leben. Und er hatte engen Kontakt zur Zarin. Das gefiel anderen Fürsten gar nicht und sie verbreiteten die Geschichte von den angeblichen Attrappen gern.

Obwohl die Geschichte nicht der Wahrheit entspricht, ist heute der Name Potemkin mit Täuschung und Fake News eng verknüpft. So wird der Begriff benutzt, wenn etwa bei Staatsbesuchen Innenstädte und Straßenzüge herausgeputzt werden.

  • So soll es in Nord-Korea ein Dorf geben, dass nur zu Propaganda-Zwecken bewohnt wird.
  • Bei dem Besuch von Helmut Schmidt in Güstrow spielten tausende Stasi-Mitarbeiter Bevölkerung.
  • Oft werden nur die Fassaden von historischen Gebäuden gestrichen, während die Hinterhöfe so bleiben. Das ist manchmal auch in Wohnvierteln zu beobachten.
  • Bei G-8-Gipfel im nordirischen Enniskillen im Juni 2013 täuschten die Briten mit Fototapeten lebhaftes Treiben vor.

Und immer wieder taucht der Begriff in Zeitungen auf. Meist wenn etwas vorgetäuscht wird, welches nicht der Wahrheit entspricht.

So muss der gute Name von Fürst Potemkin völlig zu unrecht auch weiterhin herhalten für Täuschungen, Attrappen und Kulissen.

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