Istanbul-Neue Moschee oder auch Yeni Cami genannt in der Nähe vom Gewürzbasar ist von Sultansfrauen initiiert worden. Ende des 16. Jahrhunderts lebten die Frauen des Sultans nach wie vor im Harem, doch sie zogen ihre Fäden und verfügten über Macht. Vielleicht deshalb, weil die regierenden Sultane schwach und nicht durchsetzungsfähig waren. Die Sultansmütter oder Ehefrauen regelten vom Harem aus die Staatsangelegenheiten. So gab die Mutter Mehmeds III. den Bau der Neuen Moschee in Auftrag. Dummerweise starb der Mehmed und die Mutter verlor ihre Macht. Der Bau der Moschee geriet ins Stocken. Erst 60 Jahre später vollendete die Mutter Mehmeds IV. den Bau.
Istanbul-Neue Moschee mit Standuhren
Die Moschee ist sehr üppig mit Kacheln und Steinarbeiten ausgestattet. Die Kuppel mit aufwendigen Blattgold-Malereien zieht den Blick empor. An drei Seiten sind Säulengänge. Deren Kapitele sind ebenfalls mit Gold bemalt. Über den Säulen sind Emporen. Hier verfügten betende Frauen über mehr Platz als üblich. Bemerkenswert und noch nie in Moscheen gesehen sind die Uhren. Eine hölzerne Standuhr steht an einem der vier Grundpfeiler. An den anderen Pfeilern hängen große Uhren, die unseren Bahnhofsuhren ähneln. Sehr seltsam.
Hilfe bei Englisch-Hausaufgabe
Der Platz zwischen der Neuen Moschee, Gewürzbasar und Galata-Brücke war mit Menschen gefüllt. Es waren Stände für eine Veranstaltung aufgebaut. Trotz des Dauerregens waren viele Menschen gekommen. Unter anderem auch eine Mutter mit ihrem Sohn und Tochter. Der Sohn hatte von seiner Englisch-Lehrerin die Hausaufgabe bekommen, fünf Touristen auf Englisch einige Fragen zu stellen. Die hatte er auf einem Notizzettel notiert, der inzwischen arg geknickt war. Bei unserer Gruppe hatte er schnell die fünf Touristen zusammen und seine Hausaufgabe damit erledigt. Er war sehr schüchtern und traute sich kaum etwas zu sagen. Sein Zettel half ihm sichtlich. Anschließend freuten sich Mutter, Tochter und Sohn über die schnelle Bewältigung seiner Hausaufgaben. Wir freuten uns über den zwanglosen Kontakt mit Einheimischen. Das war in der ganzen Türkei immer sehr einfach und freundlich.
Reise-Abschluss-Essen
18 Tage durch die Türkei – viel gesehen, viel gehört und noch mehr erlebt. Eine tolle Reise geht ihrem Ende entgegen. Leider waren die Tage in Istanbul total verregnet. Aber zum Trost geht es zum Abschluss in ein Restaurant, das Develi Restaurantlari Samatya. Seit 1912 wird hier echtes türkisches Essen zubereitet. Es ist beliebt und gut besucht. Rechtzeitige Reservierung ist anzuraten. Besonders nett fand ich den einen Lehrling, der ausgewählten Damen Rosen aus weißen Servietten kunstvoll fertigte und mit einem Strahlen überreichte. Ich freute mich sehr darüber, dass ich eine davon bekam. Sie steht nun im Glas mit Bleistiften auf meinem Schreibtisch. Eine schöne Erinnerung an einen gelungenen Abend. Sein Vorgesetzter fand das Blumen machen nicht so toll und rief ihn zur Ordnung. Er musste dann fix die Teller abräumen. Schade.
Weitere Informationen: www. develikebap.com