Fort Kochi ist der älteste Teil der Stadt an der Malabar-Küste.
Mit einer Fähre kommt man rasch auf die andere Seite. Die Sonne brennt schon am Morgen. Ratsam sind Schal und Sonnenhut. Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama landete 1500 in der Nähe. Später kam ein Landsmann von ihm und sie gründeten eine Handelsniederlassung auf der Halbinsel. Wenig später errichteten sie eine Festung. Dies war die erste europäische Burg auf dem indischen Kontinent. Vasco da Gama starb in Kochi und wurde auch dort begraben. Wenig später holten Portugiesen seine Gebeine ab und beerdigten ihn ein zweites Mal in Lissabon.
Während der Kolonialherrschaft wurden die einheimischen Herrscher immer mehr entmachtet. Die Portugiesen hatten eifrige Missionare im Gefolge, die auch die Inquisition einführten. Das passte den dortigen indischen Fürsten gar nicht und sie wandten sich an die Niederländer, die in der Nähe eine Station hatten. Die dortigen Kommandeure eroberten Kochi im 17. Jahrhundert und vertrieben die Portugiesen. Mit der Niederländischen Ostindien-Kompanie begann die wirtschaftliche Entwicklung. Der lukrative Gewürzhandel florierte. Im 18. Jahrhundert übernahmen die Briten. Unter britischer Regie blieb es bis zur Unabhängigkeit von Indien.
St. Francis Church – Fort Kochi
An der Uferpromenade ist Fischmarkt. Fischer preisen hier ihre mit den „Chinesischen Fischernetzen“ gefangenen Meeresfrüchte an. Die Fisch-Vielfalt ist groß. Es gibt unter anderem Babyhaie, Muscheln, Shrimps und Krebse zu kaufen. Die Spitze der Halbinsel ist mit niederländisch anmuteten Häusern bebaut und gleicht einem Ort in den Niederlanden. Zwei Straßen mit Souvenir-Läden und Restaurants. Letztere gehen teilweise tief ins kühle Innere der Häuser. Sitzt man dort, fällt ein Herausgehen in die Schwüle schwer.
In dem Viertel liegt die erste und älteste, christliche Kirche Indiens, die Franziskanerkirche. Portugiesen errichteten erst eine einfache Holzkirche. Später bauten Siedler einen stabilen Steinbau. In der St. Francis Church wurde auch Vasco da Gama beigesetzt. Der Grabstein ist noch heute zu sehen. Die späteren Besatzer übernahmen jeweils die christliche Kirche und hielten sie instand.
Im Kircheninneren fallen Stoffwedel über den Bänken auf. Daran sind Seile, die durch die Kirchenwände führen. Draußen standen Diener und bewegten die Wedel. So wurde den Kirchenbesuchern wenigstens etwas kühle Luft zu gewedelt. Eine unmenschliche Methode der Air Kondition, deshalb hängen heute Ventilatoren an der Kirchendecke.