Eine Fahrt mit der Fahrradrikscha ist zwar nur noch etwas für Touristen. Aber dieses Erlebnis der Langsamkeit in den hektischen Straßen von Hanoi musste sein. Direkt vom Hotel ging es los. Es ging vorbei an der Oper, am großen Hilton-Hotel und am Gästehaus der Regierung vorbei bis zum Hoan-Kiem-See. Zum klotzigen Gästehaus gibt es eine schöne Geschichte: Als Gerhard Schröder, der ehemalige deutsche Bundeskanzler, in Hanoi zu Besuch war, sollte er dort nächtigen. Das gefiel ihm aber gar nicht. Er packte seine Sachen und übernachtete im gegenüberliegenden Metropolitan-Hotel. Keine schlechte Wahl. Fragt sich, welches Zimmer den besseren Service bot.
In den Straßen um das weiße Hotel siedelten sich Luxusketten an. Schaute man in die geräumigen Geschäfte waren sie kaum besucht. Die sehr gut aussehenden Verkäufer und Verkäuferinnen mussten sich selber beschäftigen und keinen gelangweilten Eindruck machen.
Die Fahrradrikschas ist bald verschwunden
Die Fahrradrikschas werden vom Fahrer vorangetrieben „Pedalieren“. Das ist der Unterschied zu anderen Rikscha-Typen, die vom tretenden Fahrer gezogen werden. Die Franzosen sollen diese Fahrradrikschas eingeführt haben. Wohl zum einen, um schnell von A nach B zu kommen und um Arbeitsplätze zu schaffen. Damit hatten sie vollen Erfolg. Doch die jetzige Regierung hält die Fahrradrikschas für überholt und gibt keine neuen Lizenzen mehr aus. Die Gefährte sollen zu behäbig sein und den Verkehr stören. Die Taxis machen ihnen Konkurrenz. Dabei sind Rikschas umweltfreundlich, machen keine Abgase und verbrauchen kein Benzin. Außerdem sind nach wie vor einfache Arbeitsplätze nötig, wo nicht viel verdient wird, aber die Fahrer ihr Auskommen haben. Dass die Fahrradrikschas bald Gesichte sind, ist sehr schade, denn als Gefahrener erlebt man den Verkehr hautnah einschließlich Abgase. In manchen Situationen ist man froh, etwas Metall um sich zu haben. Aber die Fahrt war ein Erlebnis und die Dollars absolut wert.