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Bildungssystem Vietnam

Das Bildungssystem Vietnam ist von der DDR übernommen. Die Kinder gehen vor der Einschulung in den Kindergarten. Doch es gibt zu wenige Kindergärten und sie bleiben zu Hause bei den Großeltern. Außerdem kosten Krippen Geld, welches viele Familien nicht übrig haben. Sind die Kinder sechs Jahre alt, kommen sie in die Vorschule. Mit sieben Jahren beginnt die richtige Schule mit der 1. Klasse. Die Grundschule geht dann bis zur 4. Klasse. In den abgelegenen Bergdörfern allerdings besuchen die Kinder nur die Grundschule, obwohl bis zur 9. Klasse Schulpflicht besteht. Bis zur 12. Klasse ist die Oberstufe. Danach kann ein Studium anschließen. Eine Aufnahmeprüfung bestimmt, wer zum Studium zugelassen wird und wer nicht. Die Durchfallquote mit 50 bis 60 Prozent ist sehr hoch. Kinder von Minderheiten, Partei-Funktionären und Kriegsversehrten genießen aber eine Bevorzugung. Ist das Studium abgeschlossen bekommen Akademiker in dem wirtschaftlich aufstrebenden Land eine Stelle.

Bildungssystem Vietnam – montags in Schuluniform zum Appell

Es gibt auch private Schulen, die aber nur gut betuchte Familien bezahlen können. In den staatlichen Schulen sind etwa 54 Kinder in einer Klasse. Dagegen in Privatschulen wesentlich weniger. Die Schuluniformen müssen die Eltern bezahlen. Um die Uniform für nachfolgende Geschwister zu schonen oder eventuell zu verkaufen, tragen die Schüler ihre Uniform nur montags zum Appell.

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Durchschnittlich bekommt heute eine Frau 2,1 Kinder. In der Stadt ist es schon weniger. Dort wird die Ein-Kind-Familie favorisiert.

Lehrer verdienen wie Arbeiter

Vietnam ist ein sozialistisches Land, indem Akademiker nach wie vor nicht viel gelten. Das macht sich auch bei den Gehältern für Arbeiter und Lehrer bemerkbar. Arbeiter verdienen genauso viel wie Lehrer. Der Lehrer bessert durch bezahlte Nachhilfestunden sein Gehalt auf. Auch bekommen Lehrer von den Eltern zu besonderen Festen Geschenke. In Vietnam können zwar über 90 Prozent der Menschen lesen und schreiben, doch das Bildungssystem ist von Korruption geplagt. Vietnam hat das Problem, das Bildung und die Zahl der Absolventen mit der wirtschaftlichen Entwicklung nicht standhalten konnte. Doch das Schulsystem ist in einem stetigen Wandel. So will die Regierung bis zum Jahr 2020 flächendeckend den Englisch-Unterricht einführen. Deutschland exportierte das berufliche Bildungssystem nach Vietnam und bot auch finanzielle Unterstützung. In Ho-Chi-Minh-Stadt wurde eine vietnamesisch-deutsche Universität gegründet und mit internationaler Unterstützung erweitert. In der vietnamesischen Regierung ist auch das Interesse sehr groß, das Master-Studenten und Doktoranden im Ausland studieren. Sie vergibt Stipendien. Deutschland ist ein begehrtes Studienland.

4 Gedanken zu „Bildungssystem Vietnam

    1. hehe Beitragsautor

      Hallo,
      es waren sogenannte Bruderländer, denn beide gehörten dem kommunistischen System an. Die DDR übernahm auch Jugendliche und bildete sie in der DDR aus. Menschen zum Arbeiten kamen auch aus Vietnam und anderen Ländern ins Land. Aber sie blieben meist in gesonderten Wohnheimen.
      LG Helga

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  1. Myriam

    Ich finde es immer sehr interessant, wenn man von einem Land mehr kennt/erfährt als nur die Strände und dieTop 10 Sehenswürdigkeiten und von daher habe ich den Artikel neugierig gelesen. 🙂 Wir waren im Mai auf Kuba und da ist das mit dem Bildungssystem wohl besser geregelt. Schule und Universität sind kostenlos. Aber leider finden die Akademiker fast nur gut bezahlte Jobs im Tourismus.

    LG Myriam

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    1. hehe Beitragsautor

      Bei unseren Reisen finde ich immer die Lebenssituationen der Menschen interessant und schreibe auch darüber. Da bin ich ganz ihrer Meinung. Die Länder bestehen nicht nur aus Tempeln, Ruinen und Touristenlokalen.

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