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Westsee Hanoi

Westsee Hanoi oder Ho Tay war auch unter den Namen „Froschsee“, „Fuchskadaver“ und „See der weißen Seide“ bekannt. Der Westsee in Hanoi ist der größte See der Stadt und war früher der westliche Teil des Roten Flusses. Der rote Fluss änderte seinen Lauf und der See blieb als Binnengewässer zurück. Er ist nur zwei Meter tief und muss laufend ausgebaggert werden, sonst droht Verschlammung. Daher auch wohl der Name „Fuchskadaver“. Doch für Hanoi ist er das Naherholungsgebiet und fungiert in den heißen Sommern als Klimaanlage. Das wussten auch die Reichen und Mächtigen seit jeher zu schätzen und bauten an den Ufern ihre Sommerpaläste. Im 18. Jahrhundert errichtete ein Herrscher ein Lustschlösschen für ihn und seine Konkubinen. Etwas später zogen dort unliebsame Palastdamen unter Hausarrest ein. Sie mussten für ihren Lebensunterhalt selber sorgen und webten Seidenstoffe. Die Stoffe waren im ganzen Land sehr begehrt, deshalb erhielt der See den blumigen Namen „See der weißen Seide“. Heute haben Neureiche und hohe Parteifunktionäre die herrschaftlichen Wohnsitze übernommen.

Westsee Hanoi – Klimaanlage von Hanoi

Das erste Hotel am Westsee finanzierten die Kubaner. Dort durften Vietnamesen aber nur mit einer Genehmigung hinein. Es gab scheinbar auch unter sozialistischen Brüdern Gleiche und Ungleiche. Heute ist das „Hanoi Club Hotel“ der Treffpunkt für die bessere Gesellschaft. Im Wasser ist ein Bereich vor dem exklusiven Club abgesperrt, die allzu Neugierige in Tretbooten fernhalten sollen. Ist auch zu ihrer eigenen Sicherheit, denn Golfer üben Abschläge von der Uferwiese direkt in den See. So ist das mit der Devise „Alle sind gleich“.

Auf der Dammstraße zum ältesten buddhistischen Heiligtum auf einer Halbinsel im Westsee hat das Volk die Herrschaft übernommen.

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