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Tödliches Ballspiel Ulama

Tödliches Ballspiel Ulama spielten die Völker in Mittelamerika. Dafür reichte nicht eine einfache Rasenfläche wie beim Fußball, sondern sie schufen dafür die steinernen Ballspielplätze. Das Ballspiel mit einem Kautschuk-Ball klingt harmloser als es war, denn es gehörte zu den bedeutendsten religiösen Riten in Mesoamerika.

Die Arenen hatten an beiden Seiten abgeschrägte Stein-Tribünen, aber nicht zum Sitzen für die Zuschauer. An den Steilwänden waren steinerne Ringe eingelassen. Der Ball musste durch den Ring gespielt werden. Der Mannschaftskapitän der Verlierer bezahlte mit seinem Leben.

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Spielregeln des Ulama

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Tödliches Ballspiel Ulama, Foto aus Chichen Itza

Im Stadion von Monte Alban waren allerdings keine „Tore“ zu entdecken. Vermutlich war das eine Besonderheit der Tempelanlage in der Nähe der Stadt Oaxaca.

Nach den Spielregeln war der Ball nur mit den Hüften zu spielen, welches eine außerordentliche Beweglichkeit erforderte. Nach den Spielregeln durfte der Ball weder den Boden berühren noch aus dem Spielfeld geraten. Gelang es einer Mannschaft, den Ball durch den Ring zu kicken, war das Spiel für die Mannschaft gewonnen. Der Kapitän der Verlierer ließ seinen enthaupteten Kopf auf dem Platz!

Trikot für das Spiel Ulama

Zum Schutz gegen den Aufprall des Kautschuk-Balls, der bis zu 15 Zentimeter Durchmesser hatte und vier Kilogramm schwer war, trugen die Spieler einen ledernen Hüft- und Gesäßschutz. Sie legten sich auch kunstvoll gestaltete und schwere Hüftgürtel, Masken, Helme sowie Knieschützer an.

Unter dem Hüftgürtel steckte als Schmuck ein Jaguar-Kopf aus Holz oder Stein. Der Helm diente zum Schutz der Spieler, denn Chronisten berichten von Gehirnerschütterungen und Blutergüssen. Es kam häufig zu Todesfällen nicht nur beim Verlierer. Das Spiel soll den Regengott Tlaloc symbolisieren und verweist so direkt auf die Verknüpfung mit Regen und Fruchtbarkeit.

Regengott Tlaloc links, Foto aus Teotihuacan
Regengott Tlaloc spendet Wasser, Foto aus National Museum of Anthropology Mexiko City

Tödliches Ballspiel Ulama – Sinn

Die Völker Mittelamerikas maßen dem Ballspiel unterschiedliche Bedeutungen bei. Es stellte die Schöpfungsgeschichte dar, in dem Götter und Helden die Hauptrollen spielten. Nach den Vorstellungen der Mayas, die den Regengott Tlaloc Chaac nannten, allerdings führten die Spiele zu der Kapitulation der Götter in der Unterwelt.

Regengott Tlaloc, Foto aus National Museum of Anthropology

Für die Azteken gar war der Ballspielplätz jener Ort, an dem der Kriegsgott Huitzlilopochtli die Mondgöttin tötet. Der Kriegsgott ließ für den Sieg eine Quelle entspringen, die die Wüste zu fruchtbarem Land verwandelte. Die Azteken verbanden das Spiel eindeutig mit Fruchtbarkeit und Wasser und damit mit dem Fortbestand der Menschen.

Die Azteken ernährten ihre Götter mit Menschenopfern. Huitzlipochtli opferten sie Kriegsgefangene, die während ihrer Kriege gefangen nahmen. Huitzlipochtli war als Gott so verehrt, das die Selbst-Opferung eine Ehre war.

Der fliegende Ball könnte auch Himmelskörper darstellen, denn bei der Beobachtung der Sterne ging es ebenso um Fruchtbarkeit und Leben. Die Spanier berichteten, dass zu ihrer Zeit ein regelrechtes Spielfieber mit Wetten gepflegt wurde.

Heute ist Ulama wieder belebt und in Mexiko werden Meisterschaften ausgetragen.

Aktualisierung: 6. Februar 2024

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