Saris gehören nach wie vor zu den gern getragenen Kleidungsstücken indischer Frauen. Sie bestehen aus fünf bis sechs Meter langen, leichten Stoffen. An der Außen- und Fußseite ist meist eine Bordüre eingewebt. Darunter tragen die Frauen zusätzlich einen Unterrock. Eine kurze engsitzende Bluse (Choli) mit kleinen Ärmeln bedeckt den Oberkörper – farblich passend zum Sari. Der Bauch ist frei. Das letzte Ende des Saris wird entweder über den Kopf oder über die Schulter geschlungen. Man sieht Frauen im Sari die Bauschutt schleppen, trocknende Kuhfladen wenden oder Lehmziegel in Akkordarbeit herstellen. Bei diesen eher schmutzigen Arbeiten sehen die Saris erstaunlich sauber aus, was mich außerordentlich verwundert.
Die Festtags-Saris sind wesentlich prächtiger. Die Stoffe sind feiner und in leuchtenden Farben. Die Säume sind mit Perlen und glitzernden Pailetten geschmückt. Sehr teure Saris sind aus Seide und über und über mit Perlen bestickt. Frauen in Saris verfügen über Eleganz und Anmut, gleich was sie gerade tun oder wo sie sind.
Obwohl auf den Straßen bei Jugendlichen auch westliche Kleidung zu sehen ist, bleibt der Sari das Kleidungsstück Nummer Eins der Inderinnen.
Wer wissen möchte, wie ein Sari angelegt wird, findet hier die Anleitung.
Gold-Schmuck
15-20 goldene Armreifen an jedem Arm, dazu zierliche Hals-, Fußketten, Ohrringe und Finger- und Zehenringe. Gold wird eindeutig bevorzugt. Bei einer Hochzeit trägt die Braut noch mehr Schmuck. Die Brauteltern verschulden sich oft für die Hochzeitsfeier ihrer Tochter. Da kommen auch Diamanten im Brautschmuck vor. Jede Bewegung der festlich gekleideten Frauen erzeugt ein leises Rascheln des Stoffes und Klingeln des Schmucks.
Statt Saris Pluderhose und Tunika
Eine andere Bekleidungsform der Inderinnen ist die weichfallende, weite Hose (Salwar). An den Knöcheln halten Fältchen die Pluderhose eng am Bein. Dazu gehört eine lockere Tunika (Kameez) mit Schlitzen an den Seiten. Über Kopf oder Schulter liegt lässig ein breites Tuch (Duputta). Diese Bekleidungsform stammt aus der Provinz Punjab. Weil sie sehr praktisch ist, wird sie heute in ganz Indien getragen. Aber in Dehli sah ich mehr Saris.
Frauen und Männer bei der Feldarbeit tragen sehr weite Hosen. Das ist bequemer.