© Chiva party bus (Dave Lonsdale/Flickr, CC BY 2.0)

Rumba in Chiva – Mit dem Party-Bus durch die Stadt

Von den Chiva-Bussen in Südamerika hatte ich das erste Mal vor einigen Jahren von einem Freund gehört, der in der kolumbianischen Stadt Cartagena eine erst unerwartete und dann unvergessliche Fahrt mit einem der bunt bemalten, blinkenden und unübersehbaren ehemaligen US-Schulbusse erlebte. Wörtlich übersetzt bedeutet das spanische Chiva auf deutsch „Ziege“, der Name symbolisiert die starken Steigungen, welche die robusten Busse bei ihren Fahrten in den ländlichen Gebieten Kolumbiens, Ecuadors und Panamas täglich bewältigen. Auf dem Land dienen die Chivas zumeist nach wie vor dem Personen- und Warentransport. In den Städten jedoch haben schlaue Veranstalter schon seit einigen Jahren einen neuen Verwendungszweck für die typischen Busse gefunden: „Rumba en Chiva“, eine mobile Party, 40_strasse_cafe_und_crepes---Kopieauf der sowohl im Bus als auch in den angesteuerten Bars und Klubs ausgelassen gefeiert wird. Kürzlich hatte ich nun bei einem Aufenthalt in Cartagena ebenfalls das Vergnügen, eine sehr lustige nächtliche Fahrt mit einer der lauten und bunten Ziegen genießen zu dürfen.

Cartagena als Partyhochburg des Landes ist dabei wie gemacht für den Einsatz der Busse als Feiermobile. Das alte Stadtzentrum innerhalb des Festungsrings samt der Stadtteile Centro, San Diego und Getsemaní sowie die benachbarte Hotelzone Bocagrande ist prallvoll gefüllt mit Bars, Klubs, Restaurants und Diskotheken. In der Calle Arsenal in Getsemaní reihen sich die gastronomischen Einrichtungen quasi aneinander wie bei einer Perlenkette. Der herkömmliche Ablauf einer Partyfahrt beginnt mit dem Einsammeln der Gäste von den Hotels oder anderen vereinbarten Treffpunkten, bis zu 3 Busse fahren täglich ab 20.00 Uhr die gleiche Route durch die Stadt, sodass maximal 48 Personen einer Gruppe bzw. mehrerer Gruppen teilnehmen können. An Bord befindet sich natürlich ebenfalls eine Bar, das Standardgetränk Rum mit Cola ist im Preis von ca. 15 bis 20 Euro inbegriffen, auch kleine Snacks wie Pommes und Pasteten gibt es. Für Unterhaltung sorgt der jeweilige „Direktor“, der mit einem Mikrofon ausgestattet Witze und Anekdoten zum Besten gibt – leider jedoch zumeist nur auf Spanisch – sowie eine kleine Liveband, die typische kolumbianische Musikstile wie eben Rumba, Bullerengue, Champeta, Mapalé und Zambapalo spielt.bogota_blick_monserrate_septima---Kopie

Das Publikum ist in der Regel recht gemischt, Jung und Alt sowie Einheimische und ausländische Besucher geben sich in den Chivas ein fröhliches Stelldichein und lernen sich gelöster Atmosphäre kennen. Die gesamte Fahrt dauert ca. 3 bis 4 Stunden, neben den oben genannten Vierteln stehen auch die Barrios Laguito, Manga und Pie de la Popa auf dem Programm. Dort machen die Busse bei verschiedenen Vergnügungsstätten für etwa eine halbe bis zu einer Stunde Halt, das erste Getränk ist meist ebenfalls im Fahrpreis inbegriffen. Das markante Aufbruchsignal zur Weiterfahrt ist die deutlich vernehmbare Hupe des Chiva-Busses, nach der letzten Station in einer Disco bringen einen die Busse zum Startpunkt. Von dort fährt man mit einem der in Cartagena sehr günstigen Taxis zurück in sein Hotel, oder feiert noch ein paar Stunden in den meist bis zum frühen Morgen geöffneten Tanzlokalen weiter. Die Chivas können übrigens von Gruppen auch komplett und exklusiv gebucht werden, wer also einen Junggesellenabschied oder Geburtstag mit zahlreichen Freunden feiern möchte, kann dies hervorragend in einem der Partybusse tun.bogota_blick_monserrate_septima---Kopie

Übrigens, wer seine Reise gerne spontan bzw. Last Minute buchen möchte, der sollte unbedingt vorher nach Reisegutscheinen Ausschau halten. So konnte ich bei meiner Reise trotzdem noch Geld sparen.

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Von: Vanessa Tutzke
Titelbild: © Chiva party bus (Dave Lonsdale/Flickr, CC BY 2.0)

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