Der Bildhauer Wander Bertoni ( 1925 – 2019 ) errichtete sein Domizil in Winden am Neusiedler See, Burgenland, Österreich. Seine Kunstwerke sind im Freilichtmuseum zu sehen und können eingehend besichtigt werden.
Außerdem ist im Glaspavillon seine Eiersammlung untergebracht. Der Künstler sammelte über Jahrzehnte Eier aus vielen Ländern, Materialien und Epochen. Dabei machte er anscheinend keinen Unterschied zwischen Kunst und Kitsch. Dort sind wirklich alle denkbaren Eier versammelt, inzwischen über 4000.
Der Bildhauer Wander Bertoni und das Freilicht-Museum
Wander Bertoni wurde 1925 in Italien geboren. Als Zwangsarbeiter kam er 1943 nach Österreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Später bekam er Aufträge vom österreichischen Bundesdenkmalamt, die kriegsbeschädigten Denkmäler zu restaurieren.
Von 1965 bis 1994 war er Professor an der Universität für angewandte Kunst Wien. Zahlreiche Skulpturen, zum Beispiel die Wiener Pestsäule, auf dem Theodor-Herzl-Platz, die Weinende Brücke oder die Renovierung der Feststiege im Burgtheater zeugen von seinem Schaffen.
In Winden am Neusiedler See kaufte er ein Wassermühle und restaurierte sie. Hier stellte er seine Skulpturen im weitläufigen Garten auf.
Der Bildhauer Bertoni und sein Eiermuseum
Was fasziniert Wander Bertoni an Eiern? „Das Ei spielt in jeder Kultur eine besondere Rolle. Es ist der Anfang und das Ende, Leben und Tod, Geburt und Hoffnung. In vielen Kulturen galten und gelten Eier als Heil-, Fruchtbarkeits- und Opfersymbole. Sie wurden auch auf den Weg ins Jenseits mitgegeben.“ Ein Zitat von ihm.
Im architektonisch ansprechenden zweistöckigen Glashaus auf seinem Anwesen können Besucher die sehr interessante Eiersammlung besichtigen.
Im Erdgeschoss des Eiermuseums stehen Regalschränke aus Glas luftig im Raum. Das ist nötig, denn die Regale quellen über. So können die Objekte von allen Seiten betrachtet werden. Ein Ei ist interessanter als das andere. In einer antiquarischen Schale finden sich alte Ostereier aus Metall. Die kenne ich noch aus meiner Kindheit. Inzwischen sammle ich diese Metalleier und verteile sie zu Ostern in der Wohnung. Manche sehr alte oder empfindliche Eier stehen auf Ständern. Eier aus blauem und weißem Glas leuchten vor den Glaswänden im Hintergrund Grünflächen. Manche Eier sind aufklappbar. Im Erdgeschoss stehen die größeren Objekte.
In der oberen Etage dagegen sind Schränke für die kleineren Eier aus Metall, Porzellan, Steine, echte Vogeleier, kunsthandwerkliche, gebastelte, bemalte, mit Perlen belegte, mit religiösen Motiven, aus allen Regionen der Erde – ich staunte. Ich hatte zwar schon viele Eier gesehen, aber das es so viele unterschiedliche gibt, war mir bisher nicht klar gewesen.
Gemütlich ist auch die kleine Sitzecke zwischen den Regalen, diesmal mit Büchern über Eier. Am liebsten möchte man gleich Platz nehmen und in den Büchern stöbern. Das Eiermuseum ist absolut einen Besuch wert.
Weitere Informationen: Wander Bertoni Freilichtmuseum und Eiermuseum, Gritsch Mühle 1, 7092 Winden am See, Neusiedler See, Burgenland, Österreich
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