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Persepolis

Persepolis – vor 2500 Jahren errichteten die alten Perser diese monumentale Anlage etwa sechzig Kilometer nördlich von Schiras. Schon 200 Jahre später legte Alexander der Große die Paläste in Schutt und Asche.
Eine regelrechte Pilgerschar bewegt sich auf die mächtigen, Respekt einflößenden Mauern der ehemaligen Hauptstadt, jetzt UNESCO-Weltkulturerbe, zu. Diese breite, wuchtige Mauer zwischen den Bergen sahen die Tributpflichtigen zuerst. Und darüber erhoben sich Säulenhallen und Paläste in die Höhe. Ihnen musste bei diesem kolossalen Anblick von Reichtum und Macht die Knie schlottern.

Persepolis nur selten bewohnt

persepolis-tribute-trolley-touristIn der Mitte der Mauer aus aufeinandergeschichteten Steinquadern gehen zu beiden Seiten Treppen mit flachen Stufen hinauf. Auch hier setzten die Baumeister die schweren Steinbrocken akkurat ohne Mörtel zusammen. Zur Schonung der Stufen unter den Füßen von Heerscharen  von Besuchern sind die Treppen vorsorglich mit Holzbohlen belegt. An der Seite sind die Steinstufen freigelassen und geben einen guten Eindruck, wie es früher aussah. Wahrscheinlich sind sie deshalb so flach gehalten, weil Wagen hinauffuhren.

persepolis-gang-trolley-touristDie Stadt fungierte zwar als Mittelpunkt der Reiches, doch bewohnten die Herrscher ihre Sitze nur selten, denn sie waren ständig unterwegs auf Kriegszügen. Entweder um ihr Reich zu vergrößern oder renitente Völker zur Räson zu bringen.

Aber die Ausstattung der Gebäude, die ganze Anlage, ist ein Abbild des Zuges der Tributpflichtigen und des höfischen Lebens insbesondere zum Neujahrsfest. Unterworfene Völker bezahlten Schutzgelder, dann konnten sie unbehelligt ihre Sitten und Traditionen fortführen. Die Wände zeigen genauestens den Ablauf solcher Ablieferungen der Tribute, wie die Bediensteten, die Aufstellung im Hof und die möglichen Gaben. Im geräumigen Hof ist genügend Platz für etwa 110 Gesandtschaften inklusive Oberhäupter gleichzeitig. So lernte der König der Könige auch die Unterkönige seiner besiegten Völker gleich von Angesicht zu Angesicht persönlich kennen.

Im gesamten Komplex gibt es die Empfangshalle, die Wohnpaläste, die Verwaltungsbüros, Harem, Armeeunterkünfte, Bibliotheken, Mausoleen, Magazine und Schatzkammern, worin die Abgaben lagerten.

Persepolis und das „Gate of Nations“ mit geflügelten Stieren

persepolis-stiere-trolley-touristAllein schon die Eingangstore zum Hof mit den überdimensionalen geflügelten Stieren, die menschliche Antlitze und gekringelte Bärte und Haare tragen, an beiden Seiten  sind überwältigend. Auf der Rückseite des Eingangs stehen weitere solcher Skulpturen, nur weniger zerstört. Trotz der Zerstörungen sind die Einmaligkeit dieser Kunstwerke und die hohe Handwerkskunst unverkennbar zu erkennen.

Die gut sichtbaren reliefartigen Bilder an den Mauern auf der Terrasse zeigen anschaulich das Leben bei Hofe. Kamele, Stiere und mit Schwertern und Lanzen bewaffnete Soldaten gehören ebenso zum Zug. Etwas später ist ein Streitwagen mit einem fahrenden Soldaten wie bei „Ben Hur“ oder vielleicht sogar dem Herrscher persönlich zu sehen. Man braucht nur an den Steinwänden entlang zu gehen und das Leben bei Hofe blättert sich auf wie in einem riesengroßen Album.

Persepolis und der „Homa“

Eine bekannte Skulptur steht etwas im Abseits des Palastes, der „Homa“ oder doppelköpfige Greif. Er soll ein mythisches Wesen sein, das in vielen Varianten vorkommt. Der Greif versinnbildlicht dabei immer Stärke und Wachsamkeit. Auf jeden Fall erwecken diese Skulpturen und Abbildungen Faszination.

Auf dem Rückweg zur Mauer ist von oben das Wäldchen außerhalb der Ruinen gut zu sehen. Dort feierte der letzte Schah 1971 die 2500-Jahresfeier der Iranischen Monarchie, pompös und teuer. Die Gestänge der aufgestellten Zelte zur aufwendigen Feier mit vielen Gästen stehen noch heute verwaist und als Mahnung an eine Ära, die endgültig zu Ende und überwunden ist. Der Schah soll mit dieser Feier an dieser historischen Stelle für sich den Mythos der großen Herrscher in Anspruch genommen haben. Allerdings finanzierte er auch die Restaurierung Persepolis und die Schaffung der notwendigen touristischen Anlagen.

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