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Im Golestan-Palast wohnte der Schah

Im Golestan-Palast wohnte der Schah, deswegen sollten sich Besucher zu einem Besuch des glanzvollen Palastes aufmachen. Er lohnt sich.
Im 16. Jahrhundert begann der damalige Schah mit der Errichtung seines Palastes, wobei wohl jeder Herrscher seine persönlichen zusätzlichen Parks oder Gärten anlegen ließ. In jüngster Zeit wird der Palast als Museum geführt und in instand gehalten.
Aus dem Kassenhäuschen gekommen, strahlt einem der Sonnenschein entgegen und ein lang gestrecktes, rechteckiges Wasserbecken mit hellblau schimmerndem Wasser. Drumherum wachsen hohe Bäume, die kühlenden Schatten spenden und das Klima angenehmer machen. An den Rändern des Beckens stehen Blumentöpfe, aus denen sich Blüten dem Licht entgegen strecken. Sitzbänke bieten Gelegenheiten, um die schweren Beine auszuruhen. Diese Palastanlage war zu Zeiten der Schah-Herrscher für das gewöhnliche Volk verboten. Hier residierte und herrschte der Schah, empfing andere wichtige Staatenlenker und Diplomaten und lebte seine Familie.

 Im Golestan-Palast wohnte der Schah – Spiegel, Spiegel, Spiegel

tehran-golestan-trolley-touristAm Ende des Wasserbeckens reckt sich die Empfangshalle des Schah empor. Die Wände der Halle zeugen von der hohen Handwerkskunst in der Herstellung von Kacheln. Jeder freie Platz ist mit Kacheln gefüllt. Die Ornamente zeigen keineswegs nur grafische Muster, sondern auch Gegenständliches wie Rosen oder ländliche Landschaften. Das stellt bei islamisch geprägten Bauten immer eine Besonderheit dar, denn im Islam sind Abbildungen von Lebewesen nicht gerne gesehen.
Bis auf den Boden gehende Holztüren aus edlen Hölzern erzeugen gute farbliche Kontraste am Gebäude, das über zwei Etagen verfügt.
Doch das Sehenswerteste ist die Thronhalle, die zu drei Seiten geschlossen und überdacht ist. Durch die Größe und die Verwendung von edlem weißen Marmor, Stoffen und Diamanten zeugt der Sonnenthron von Macht. Den Sitz tragen marmorne, kunstvoll gestaltete Diener und Soldaten.
Die Wände und Decke reflektieren den Thron, denn sie sind mit Spiegelmosaiken ausgestattet. Dadurch hinterlässt die Halle beim Betrachter ein Gefühl von Weite, Glitzern und Staunen.

Wo der Schah relaxte

tehran-golestan-schah-trolley-touristWeiter geht es rechts zu noch mehr Pracht in den anderen Hallen, Räumen und Zimmern. An der Ecke des Gebäudes ist eine schattige Terrasse eingelassen. Dort soll der letzte Schah gerne Platz genommen haben.
tehran-golestan-kho-trolley-touristIn der folgenden „Main Hall“ ist leider das Fotografieren verboten. Überall blinken Spiegelmosaike und alles schaut nach Pracht und unvorstellbarem Reichtum aus.
In der „Porcelains Hall“ stehen die Gastgeschenke der Staaten, deren Präsidenten oder Könige den Schah besuchten. Und das taten etliche, denn der Schah lehnte sich politisch an den Westen an, der sich Vorteile von Persien versprach und auch erhielt. Von den Einnahmen sah die Bevölkerung allerdings recht wenig. Zudem regierte der Schah mit eiserner Hand und Geheimdienst, was ihn letzten Endes vom Thron fegte. Er starb in Kairo und ist dort begraben.
Welche Staaten in Persien Geschäfte betrieben, ist in diesen Vitrinen bestens zu sehen. So stehen dort ganze Tafelgeschirre aus edlem Porzellan von England, Deutschland, Frankreich, Russland, Japan und China. Sehr gut zu erkennen sind auch die jeweiligen Länder-Stile der Nationen.
Die „Vessels Hall“ und „Brillant Hall“ sind überwältigend mit den ganzen blinkenden Spiegelmosaiken, die hier von Handwerkern zur Perfektion verarbeitet wurden. Wände und Decken und auf dem Fußboden edle Teppiche. Was sonst, in Persien ist die Kunst des Teppichknüpfens und -Webens zu Hause. Aber dennoch überkommt einem ein Gefühl der Kühle, geradezu eisig, obwohl draußen die Sonne vom Himmel sticht. Das muss an den ganzen Spiegeln liegen, die anders als in indischen Palästen ohne Fugen verarbeitet worden sind. Selbst die nachträglich eingebaute Air Condition ist dem silbrig blinkenden Raum angepasst.
Das überdimensionale Bild von Imam Khomeini und die iranische Fahne im Garten, die schlaff herunterhängt, dokumentieren eindeutig, wer jetzt die Geschicke des Landes bestimmt.

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