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Ehe auf Zeit

Ehe auf Zeit – Wie ist das zu verstehen? Im Islam mit den strengen Vorschriften und gerade im Iran ist eine Zeitehe nahezu unvorstellbar. Und doch gibt es die Ehe auf Zeit, die sogar von richtigen Agenturen mit Lebenslauf, Foto, Wohnung und geborenen Kindern vermittelt werden. Geschiedene oder verwitwete Frauen können sogar mehrere Zeitehen hintereinander eingehen.

Den Heiratsvertrag arbeitet ein Mullah nach Absprache mit beiden Heiratswilligen aus. Nach dem Vollzug der Ehe trägt er nachträglich die gewünschte Zeit ein. Der Zeitraum kann zwischen einer Stunde und 99 Jahren im Diesseits liegen. Es kann auch eine begrenzte sexuelle Aktivität schriftlich festgehalten werden. Der Ehemann bezahlt ein Brautgeld. Die meisten solcher Ehen werden in Städten, besonders in Universitätsorten geschlossen. Der Student hat somit gleich eine Wohnung und wird von seiner „Ehefrau“ versorgt. Der Vertrag dient der Versorgung der Ehefrau, der vorhandenen Kinder und den in der Beziehung geborenen Kindern.

Ehe auf Zeit, Zeitehe oder Genussehe

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Wunschbrunnen in Merw, Turkmenistan

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Indien, Tanjore, Wunschbaum

Manche Familien geben nur widerwillig ihre unverheirateten Töchter in Zeitehen. Sie finden sich zwar schwer damit ab und wünschten eigentlich eine richtig Ehe. Doch ist die Tochter aus irgendwelchen Gründen schwer verheiratbar, sind die Angehörigen meist froh über diese Möglichkeit. Vielleicht findet die Tochter über eine Zeitehe doch noch einen passablen Ehemann, denn die Zeitehe kann durchaus in eine richtige Ehe umgewandelt werden.

Dieses Verfahren der Zeitehe dient der Regelung von unvorsehbaren Situationen, denn Frauen dürfen nicht alleine wohnen. Auch ein Hotelzimmer buchen, ist für sie unmöglich. Das darf nur der Ehemann, Vater oder Bruder. Doch auch Zeitehen können Unglück über die Frauen bringen, wenn der Ehemann schon eine Ehefrau hat, die aber nichts von seinem Zeitehevertrag weis. Der Mann ist nicht verpflichtet, seine richtige Ehefrau davon in Kenntnis zu setzen. Wenn in der Genussehe ein Kind geboren wird, gehört das bei einer Trennung dem Mann.

Die Zeitehe ist in der Gesellschaft eher verpönt, denn eine Frau darf in eine unbefristete Ehe nur als Jungfrau gehen. Andererseits wird eine Frau, die noch kein Kind geboren hat, nicht als richtige Frau angesehen. Unter welchem Druck kinderlose Ehefrauen stehen, ist unglaublich, selbst wenn der Ehemann unfruchtbar sein sollte.

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